Naturkosmetik aus dem eigenen Garten

Die Pflanzen und Bäume aus Ihrem Garten können noch mehr als nur schön aussehen – denn viele haben eine natürliche Heilwirkung und pflegende Eigenschaften. Nutzen Sie diese Vorteile für sich und stellen Sie Ihre eigene Naturkosmetik her. Wir zeigen Ihnen 6 tolle und einfache Rezepte.

Ringelblumen, Rosen, Karotten, Harz und Kastanien – das alles haben Sie in Ihrem Garten? Dann sparen Sie Geld und reizen Sie Ihre Haut nicht unnötig mit Chemikalien aus dem Drogeriemarkt – denn ganz nach dem Motto: Welche Pflanze ergibt welches Produkt, zeigen wir Ihnen im Folgenden, wie Sie Gesichtscreme, Shampoo und Co. ganz einfach selbst herstellen.

Ringelblumen-Creme

Ringelblumen haben nicht nur hübsche Blüten, sie eignen sich auch wunderbar für eine Wund- und Heilsalbe bei kleineren Verletzungen auf der Haut. Die Bloggerin Ariane von Arianes Kreativwerkstatt zeigt Ihnen ihr tolles Rezept für die heilsame Creme.

Zutaten

  • 2 – 3 Teelöffel getrocknete Ringelblumen
  • 40 ml Ringelbumenaufguss
  • 60 ml Avocadoöl
  • 40 ml Distelöl
  • 10 g Bienenwachs
  • 20 g Kakaobutter

So wird’s gemacht

Kochen Sie zuerst 50 ml Wasser auf und gießen Sie es über die Ringelblumen. Lassen Sie den Sud anschließend ziehen.

Ringelblumensud im Glas

Schmelzen Sie inzwischen das Distelöl, das Avocadoöl und das Bienenwachs in einem Wasserbad. Die Temperatur sollte dabei nicht heißer als 60 °C sein. Geben Sie zum Schluss die Kakaobutter hinzu und schmelzen Sie diese in der Restwärme.

Gemisch im Wasserbad

Filtern Sie anschließend den Ringelblumenaufguss durch ein Sieb.

Der Sud wird durch ein Sieb gefiltert
Jetzt müssen Sie nur noch den noch lauwarmen Ringelblumen-Sud in kleinen Portionen zu den anderen Zutaten geben und so lange rühren, bis alles cremig und gut vermischt ist.

Abschließend können Sie die Ringelblumen-Creme in eine Creme-Dose, wie hier abgebildet, füllen.

Ringelblumencreme wird in Dose gegossen

Rosenwasser als Duftwasser

Schön gewachsene Rosen sind der absoluter Hingucker in jedem Garten. Damit auch Ihre Rosen richtig ranken, sollten Sie diese mit einem Rosengitter befestigen. Aus den wohlriechenden Blüten der Pflanze können Sie ganz einfach Rosenwasser herstellen. Das duftet nicht nur gut, sondern erfrischt auch Ihre Haut an warmen Sommertagen.

Rosenwasser mit Rose
Rosenwasser wird außerdem eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt.

Zutaten

  • 300 g frische Rosenblütenblätter
  • 1 Liter Wasser

So wird’s gemacht

Nachdem Sie circa 300 Gramm frische Rosenblüten gesammelt haben, müssen Sie zunächst den weißen Blattansatz entfernen – dieser enthält nämlich Bitterstoffe, er lässt sich aber sehr einfach herausschneiden.

Kochen Sie anschließend einen Liter Wasser auf und gießen Sie diesen auf die Blüten, die in einer hitzebeständigen Schüssel liegen sollten.

Lassen Sie das Wasser mit den Blüten mindestens eine Stunde ziehen und langsam erkalten. Filtern Sie nun die Rosenblüten mit Hilfe eines Siebs aus dem Wasser. Die ausgekochten Blüten können Sie entsorgen.

Wiederholen Sie diese Arbeitsschritte noch zweimal mit jeweils 100 Gramm der restlichen Rosenblüten.

Füllen Sie das fertige Rosenwasser nun in einen sterilen Behälter und lagern Sie es kühl und trocken. Sie können das Rosenwasser auch in eine kleine Sprühflasche füllen, damit Sie es immer dabeihaben.

Pavillon von GartenHaus GmbH

Damit Ihre Rosen genau so schön ranken, wie vor diesem Pavillon von der GartenHaus GmbH, können Sie diese auch mit einem Rosengitter befestigen.

Karotten-Maske

Karotten beinhalten sehr viel Vitamin A. Das macht sie so gesund. Doch nicht nur zum Essen sind Sie gut: Bekämpfen Sie trockene Haut mit einer selbstgemachen Karotten-Crememaske!

Karotten-Maske in Becher
Das in Karotten enthaltene Vitamin A kräftig außerdem das Haar und sorgt für gesunde Zähne.

Zutaten:

  • 2 Esslöffel fein geriebene Karotten
  • 1/2 Esslöffel Nährcreme

So wird’s gemacht

Verrühren Sie beide Zutaten gut miteinander. Anschließend können Sie die Karotten-Crememaske auf Ihrem Gesicht verteilen. Legen Sie dabei ein feuchtwarmes Tuch über die Maske und lassen Sie diese 20 Minuten einwirken. Die Maske lässt sich ganz einfach mit lauwarmen Wasser abwaschen.

Harzsalbe

Wer das Glück hat, einen Baum im Garten zu haben, kann sich über die heilende Wirkung von Harz freuen. Es hilft gegen Knochen- und Gliederschmerzen, Sonnenbrand und Pickel. So stellen Sie eine Harzsalbe selber her:

Abgesägter Ast mit Harz
Klebrige Angelegenheit: Harz an einem abgeschnittenen Ast.

Zutaten

  • 100 ml Harz-Öl-Gemisch
  • 20 g Bienenwachs
  • Nach Bedarf ätherische Öle
  • Salbentiegel oder andere adäquaten Behälter

So wird’s gemacht

Sammeln Sie zunächst genügend Baumharz. Am besten eignen sich Nadelbäume – vor allem das Harz der Lärche hat eine heilende Wirkung. Anschließend müssen Sie das Harz von seinen Pflanzenrückständen befreien.

Dies gelingt, indem Sie das Harz sowie die gleiche Menge an Olivenöl zunächst in eine leere und saubere Konservendose geben. Erhitzen Sie anschließend das Gemisch in einem Wasserbad, bis das Harz flüssig geworden ist. Nun können Sie das Harz mit einem sehr feinen Sieb oder einem Baumwolltuch filtern.

Erwärmen Sie anschließend das Harz-Öl-Gemisch zusammen mit dem Bienenwachs in einem Topf, solange bis alles miteinander verschmolzen ist. Füllen Sie den flüssigen Balsam noch heiß in den Behälter. Nachdem er etwas abgekühlt ist, können Sie jetzt noch 3-5 Tropfen von einem ätherischen Öl hinzugeben.

Kastanienpulver

Kastanien Haufen
Rosskastanien bestechen durch Ihre tolle rotbraune Färbung.

Sie besitzen keine Kastanie im Garten? Kein Problem! Im Herbst können Sie die rötlichen Samen des Baumes fast überall sammeln. Aus Kastanien bzw. Kastanienpulver lässt sich nicht nur Duschgel, sondern auch Shampoo selber herstellen.

Zutaten für das Kastanienduschgel

  • 5 Rosskastanien
  • 300 ml Wasser
  • 1 Bio-Quitte oder Apfel
  • 1 gehäuften Esslöffel Flohsamenschalen oder 1-2 gestrichene Esslöffel Leinsamen

So wird’s gemacht

Schneiden Sie zunächst die Kastanien in Scheiben und verkleinern Sie diese weiter mit einem Hammer. Schon ist das Kastanienpulver fertig.

Geben Sie nun drei Esslöffel des Kastanienpulvers zusammen mit dem Wasser in einen Kochtopf.

Entfernen Sie anschließend den Flaum der Quitte und raspeln Sie diese danach fein.

Geben Sie die Quitte oder den Apfel samt Kernhaus in den Topf und lassen Sie das Ganze für 10 Minuten köcheln.

Filtern Sie den Sud durch ein Tuch in eine Schüssel. Anschließend können den Sud mit den Flohsamen oder Leinsamen verrühren. Wer auf eine eher fetthaltige Körperpflege angewiesen ist, kann noch einen Teelöffel Sonnenblumen- oder Olivenöl hinzugeben. Lassen Sie das Gemisch anschließend für circa 5 Minuten ziehen.

Kochen Sie nun die Masse noch einmal auf bis diese zähflüssig wird.

Jetzt müssen Sie nur noch mit einem Sieb die Samen aus dem Gel filtern und das Ganze in einen Behälter gießen.

Im Kühlschrank ist Ihr Kastanien-Duschgel bis zu sechs Tage haltbar.

Zutaten für das Kastanien-Shampoo

  • Getrocknetes Kastanienpulver aus circa 20 Rosskastanien
  • 700 ml Wasser
  • 1 geschnittener Apfel mit Kernhaus
  • Geeigneter Behälter (z.B. eine alte Shampoo-Flasche)
  • 4 gestrichene Esslöffel Speisestärke

So wird’s gemacht

Kochen Sie alle Zutaten bis auf die Speisestärke in einem Kochtopf auf und lassen Sie das Ganze zugedeckt circa 25 Minuten köcheln.

Filtern Sie nun den Sud mit Hilfe eines Tuches von den übrigen Zutaten. Geben Sie anschließend die Speisestärke in den Sud.

Rühren Sie die Speisestärke langsam mit einem Schneebesen ein, bis eine geleeartige Masse entsteht.

Füllen Sie zum Schluss das Shampoo in Ihren Behälter.

Weitere Rezepte aus Ihrem Garten

Wir hoffen, dass Ihnen unsere Rezepte für Naturkosmetik aus dem eigenen Garten gefallen haben und wünschen Ihnen viel Spaß beim Nachmachen. Entdecken Sie außerdem in unserem Magazin 4 leckere Rezepte mit Wildkräutern und wie Sie Aloe Vera richtig verarbeiten und verwenden.

Die aufgelisteten Rezepte wurden von uns sorgfältig ausgewählt, jedoch können wir keine Haftung für eventuelle Hautunverträglichkeiten, Allergien und Schäden übernehmen. Fragen Sie im Zweifel immer einen Arzt oder Apotheker.

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Bilder: Titelbild: ©iStock/vesmil, Bild 1-4: ©Ariane, Bild 5: ©iStock/aluxum, Bild 6: GartenHaus GmbH, Bild 7: ©iStock/kazmulka, Bild 8: ©iStock/AndreasWeber, Bild 9 ©iStock/Michal Boubin

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