Terrasse heizen: So klappt’s mit Heizstrahler, Heizpilz, Kamin, Feuerkorb & Feuerschale

Gartentisch beleuchtet

Viel zu schnell sind die Tage vorbei, an denen Sie abends oder gar nachts draußen auf Ihrer Terrasse sitzen können, ohne zu frösteln. Eine Heizung für die Terrasse macht möglich, was die Natur allein nicht schafft: Im Frühling und Herbst, aber auch an kühlen Sommernächten sorgt sie für angenehme Wärme unter dem Terrassendach. Wir stellen Ihnen die Vor- und Nachteile der beliebtesten Heizgeräte vor, mit denen Sie Ihre Terrasse auf Wohlfühltemperatur bringen können.

Bevor es jedoch um konkrete Heizgeräte und ihre Vor- und Nachteile beim Einsatz auf der Terrasse geht, müssen wir einen Abstecher in die Physik machen. Denn das Heizen der Terrasse unterscheidet sich doch deutlich vom Heizen geschlossener Räume – größtenteils weil die Terrasse ein offener Raum ist.

Heizprinzipien und Heizen in geschlossenen Räumen

Dazu müssen Sie wissen, dass sich Wärme auf unterschiedlichen Wegen übertragen lässt:

  • Wärmestrahlung
  • Wärmeleitung (Konduktion)
  • Wärmeströmung (Konvektion)

Es würde an dieser Stelle zu weit führen, die drei Wärmeübertragungsarten ausführlich zu beschreiben. Daher fassen wir das Wichtigste für Sie zusammen:

  • Wärmestrahlung meint die Wärmeübertragung, bei der thermische Energie (Wärme) von elektromagnetischen Wellen (infrarote Strahlung, infrarotes Licht) übertragen wird. Wichtigste Quelle von Wärmestrahlung ist die Sonne.
  • Wärmeleitung meint die Wärmeübertragungsform, bei der Wärme durch Körper hindurch von Bereichen höherer Temperatur zu Bereichen niedrigerer Temperatur übertragen wird.
  • Wärmeströmung meint die Art der Wärmeübertragung, bei der Wärme von strömenden Flüssigkeiten oder Gasen übertragen wird.

Hund Feuerstelle Haus Garten

Unser Kunde Herr Vossen hat sich auf der Terrasse eine eigene Feuerstelle errichtet. Lesen Sie dessen 5-Eck-Saunahaus-Sandor-70-Aufbaustory.

Eine Heizung im Haus, die das von einem Wärmeerzeuger erhitzte Heizwasser durch die Heizungsrohre hin zu den angeschlossenen Heizkörpern schickt, liefert Wärme nach dem Prinzip der Wärmeströmung. Sie wird daher auch Konvektionsheizung oder Umluftheizung genannt. Die Heizung erwärmt die am Heizkörper befindliche kalte Luft, die so in Bewegung gerät, aufsteigt und kältere Luft nach unten sinken lässt, die wiederum erwärmt wird. So wird die Luft im Raum stetig umgewälzt. Eine Infrarotheizung (IR-Heizung) dagegen erwärmt nicht die Luft im Raum, sondern Körper, auf die ihre im langwelligen Spektrum ausgestrahlte Wärme trifft, darunter Lebewesen, Möbel oder Bauteilflächen wie Wände, Decken, Fußböden. Diese nehmen das Licht teilweise auf (absorbieren es) und wandeln es in Wärme um. Derart erwärmte Körper geben ihrerseits wieder Wärme an den Raum ab. Strahlenanteile, die reflektiert werden, erwärmen weitere Körper und Flächen.

Gut zu wissen: Menschen empfinden milde Strahlungswärme am angenehmsten. Sie dringt bis zu 0,3 Millimeter tief in die menschliche Haut ein. Die Wärmestrahlung, die eine IR-Heizung liefert, werden ähnlich der der Sonne oder eines Feuers wahrgenommen.

Terrasse heizen – eine physikalische Herausforderung mit begrenztem Wirkungsgrad

Daraus wird klar, dass das Heizen einer offenen Terrasse dem Füllen eines Fasses ohne Boden gleichkommt. Wärme, die auf der Terrasse erzeugt wird, wird stetig an die naturgemäß kältere Umgebung übertragen: Sie heizen damit buchstäblich das ganze Stadtviertel.

Das Heizen einer Terrasse macht also nur Sinn, wenn diese überdacht ist. Dann hält sich die Wärme länger darunter. Aus physikalischer beziehungsweise energetischer Sicht noch wärmewirksamer wären ein oder zwei Seitenwände, so dass eine teils geschlossene Terrasse zum Beheizen entstünde.

Terrassenüberdachung aus Aluminium

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Klar sollte in jedem Fall sein: Die Wärme, die Sie zum Terrassenheizen verwenden, ist längst nicht so wirkungsvoll einsetzbar, wie eine Heizung im Haus. Sie ließe sich am ehesten noch mit einer Heizsituation bei offen stehendem Fenster vergleichen, wo Sie „das Geld zum Fenster raus heizen“. Sie müssen also prinzipiell mit hohem Energieverbrauch und daraus resultierenden Kosten rechnen, wobei es durchaus Unterschiede zwischen der Effizienz der einzelnen Heizgeräte für die Terrasse gibt.

Heizgeräte zum Heizen der Terrasse im Vergleich

Im Folgenden stellen wir Ihnen die gängigen Heizgeräte zum Heizen Ihrer Terrasse vor. Wir gehen dabei auch auf die Vor- und Nachteile der verschiedenen Terrassenheizungen ein.

Klassiker: Gas-Heizpilz und Gas-Heiz-Pyramide für die Terrasse

Heizpilz

In Restaurants und Cafés sorgen häufig Heizgeräte für Wärme im Außenbereich, die wegen ihrer auffälligen Form auch Heizpilze genannt werden. Alternativ dazu gibt es Heizgeräte, die eher einer Pyramide mit Dach als einem Pilz ähneln, da sich ihre Fußform nach oben pyramidenartig verjüngt.

Um einen Heizpilz zu betreiben, brauchen Sie den Brennstoff Gas. Daher rührt auch die Typenbezeichnung Gasheizstrahler. Das Heizgas befindet sich in einer Propangasflasche im Standfuß des Heizpilzes. Das macht den Heizpilz flexibel: Sie können ihn aufstellen, wo immer Sie wollen. Vorausgesetzt der Untergrund ist fest und der Aufstellort ist nach Brandschutzvorschrift gesichert. Wichtige Hinweise dazu (zum Beispiel Abstände zu nicht feuerfesten Materialien) finden Sie in der Bedienungsanleitung der Heizpilze. Die Wärme, die ein Heizpilz liefert, ist behaglich; die Temperatur in der Regel einstellbar.

Doch auch wenn Heizpilze als sicher und zuverlässig gelten, sind sie doch wahre Energiefresser. Eine mit elf Kilogramm Gas gefüllte Gasflasche reicht für etwa zehn Stunden Heizleistung. Bei Kosten von etwa 17 Euro für eine solche Gasportion kommen Sie auf recht hohe Betriebskosten. Und nicht nur das: Beim Verbrennen von Gas – und nichts anderes macht ein Heizpilz, in dem Gas entzündet wird, um mit der Gasflamme ein Abstrahlelement zu erhitzen – wird viel CO2, ein Treibhausgas, freigesetzt.

Den Energieverbrauch können Sie senken, wenn Sie statt eines herkömmlichen Heizpilzes einen sogenannten Öko-Heizpilz kaufen, der deutlich effizienter arbeitet und für die gleiche Wärme weniger Brennstoff verfeuert und somit Kosten und Emissionen spart. Die Preise für einfache Heizpilze beginnen bei knapp 100 Euro. Geräte mit mehr Funktionalität, zum Beispiel Temperaturregelung, und/oder Designerstücke kosten schnell mal mehrere Hundert Euro.

Gas-Heiz-Pyramide

Heizstrahler, Infrarot-Heizstrahler und Dunkelstrahler

Aus dem oben beschriebenen Heizprinzip folgt, dass Sie es mit einer Strahlungsheizung auf der Terrasse nur solange angenehm warm haben, wie Sie sich im Strahlungsbereich inklusive Reflektionszone des Strahlers aufhalten. Die Luft speichert keine Wärme. Sie brauchen also das Terrassendach unbedingt als Reflexionsfläche für die Wärmestrahlen. Man unterscheidet Heizstrahler in

  • herkömmliche Geräte mit Heizstab,
  • Infrarot-Heizstrahler (Hellstrahler) und
  • IR-Dunkelstrahler.

Während ein Hellstrahler Wärme und Licht spendet, ist das Heizelement bei einem sogenannten Dunkelstrahler abgedeckt. Angesichts der Tatsache, dass Sie wegen des Schutzes des natürlichen Lebensraums Ihrer tierischen und pflanzlichen Mitbewohner nicht die Nacht zum Tag machen sollten, würde ein Dunkelstrahler auf der Terrasse vorteilhaft sein.

Heizstrahler wie Dunkelstrahler, helle Infrarotstrahler oder herkömmliche Elektroheizstrahler mit Heizstäben brauchen Strom, denn sie wandeln elektrische Energie in Wärme um. Ohne den Stromanschluss läuft das Gerät also nicht. Im Handel gibt es viele Heizstrahler, die sich in Ausstattung und Leistung unterscheiden.

Heizstrahler im Garten

Unterschiede macht auch die Auslegung der Geräte als

  • frei aufzustellender Heizstrahler mit Standfüßen oder
  • Heizstrahler für die Wandmontage.

Allen Heizstrahlern gemein ist, dass sie geräuschlos und geruchlos arbeiten. Außerdem heizen sie mit dem Betätigen des Einschaltknopfes direkt los – ohne Aufheizzeit. Das macht sie zum perfekten Heizgerät für spontane Terrassensitzungen.

Wollen Sie einen Heizstrahler zum Heizen der Terrasse kaufen, sollten Sie auf gerätespezifische Kennwerte wie Wärmeeffizienz, Strahlungsreichweite und Stromverbrauch achten.

Gut zu wissen: Geräte der Schutzklasse IP 24 eignen sich zum dauerhaften Einsatz im Außenbereich. Ein TÜV-geprüftes Gerät verspricht sicheren Betrieb.

Heizstrahler verbrauchen viel Strom: Der hohe Verbrauch bei längerer Laufzeit des Geräts schlägt sich auf Ihrer Stromrechnung nieder. Wie alle Stromheizungen, die mit herkömmlichen und teuren Strom aus der Steckdose des öffentlichen Versorgers betrieben werden, ist auch ein Heizstrahler auf der Terrasse insofern als unökologisch zu bewerten, da die Stromerzeugung höchst ineffizient ist. Anders fiele eine Ökobilanz für die Infrarot-Terrassenheizung aus, wenn Sie sie mit selbst erzeugtem Solarstrom betrieben. Dann liefert die Sonne die Energie gratis.

Offenes Feuer: Feuerkorb und Feuerschale

Ein Feuerkorb und/oder eine Feuerschale verschaffen Lagerfeuerstimmung auf der Terrasse. Beide „Feuerstellen“ brauchen jedoch einige Sicherheitsmaßnahem: Welche das sind, haben wir in unserem Artikel zum Thema „Offenes Feuer im Garten“ ausführlich geschildert.

Feuerschale auf Kies

Feuerkörbe sind Metallkörbe mit einer Schwarzpulverbeschichtung, die sie wetterfest macht. Einen hochwertigen Feuerkorb erkennen Sie an gut ausgeführten und dichten Schweißnähten – bestenfalls handgeschmiedet – sowie eng stehen Eisenstäben. Je nach Modell ist der Boden des Feuerkorbs offen oder geschlossen. Einen Feuerkorb mit offenem Boden können Sie direkt auf den Boden stellen. Ein geschlossener Boden im Feuerkorb schützt dagegen den Untergrund. Ist der Boden des Feuerkorbs zudem geschlitzt, erfolgt zur darunter sitzenden Glutschale eine optimale Durchlüftung. Je nach Ausstattung gibt’s zum Feuerkorb Zubehör wie Grill- oder Kochaufsätze, um darin zu grillen oder Suppen und Punsch zu kochen.

Mehr Inspiration dazu finden Sie in unserem Artikel Kochen unter freiem Himmel: Outdoor Cooking.

Feuerschalen sind einfache pulverbeschichtete Metallpfannen (häufig aus Stahl) für Kohle und Holz oder Keramikpfannen (Achtung: nicht frostfest!) für Holz, die aufgeständert werden. Löcher im Schalenboden lassen Regenwasser ablaufen. Eine besondere Form dieser Feuerstellen sind sogenannte Gabionen-Feuerschalen. Sie sind aus quadratischen, rechteckigen Stahlkästen oder runden Stahltonnen gemacht, die mit Steinen gefüllt und mit Schwarzpulver beschichtet werden. In der Mitte ist eine feste Schale eingelassen, die als eigentliche Feuerschale dient. Für viele Feuerschalen gibt’s Aufsätze wie eine Funkenschutzhaube oder einen Grillrost.

Sie sehen, Feuerkorb & Co. sorgen nicht nur für angenehme Wärme auf der Terrasse, sondern dienen Ihnen auch als Grill und Kochgerät. Sie sind somit perfekte Begleiter für lange Abende in geselliger Runde.

draußen kochen über offenem Feuer

Kamine und Öfen für die Terrasse

Ein Gartenkamin ist ein Kamin, der an einer festen Stelle aus Stein und Beton errichtet wird und dort sommers wie winters bleibt. Den Aufstellort sollten Sie also mit Bedacht wählen, denn ein Umsetzen des Kamins ist aufwendig. Der Gartenkamin liefert mit seinem in der Feuerkammer entzündeten, offenen Feuer (Achtung: Brandschutz beachten!) nicht nur Wärme, sondern kann auch zum Grillen und Kochen genutzt werden. Daher nennt man diese Heizgeräte für die Terrasse auch Grillkamine.

Verfeuern lässt sich im Grillkamin Holz. Einfache Gartenkamine aus Betonsteinen bekommen Sie im Baumarkt schon ab etwa 200 Euro. Optisch individueller und teurer sind Bausätze, die Sie im Fachhandel kaufen können. Preise von 1.000 bis 5.000 Euro und mehr sind hier üblich – fachgerechter Aufbau inklusive.

Im Zusammenhang mit Gartenkaminen fällt auch immer wieder der Begriff Terrassenofen. Dabei handelt es sich meist um einen kleinen, leicht zu transportierenden Outdoor-Ofen, der vor allem als Terrassenheizung zum Einsatz kommt. Einfache Terrassenöfen gibt’s ab unter 100 Euro zu kaufen, nach oben sind die Preise offen.

Kamin auf Terrasse

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Titelbild: ©iStock/CapturedNuance
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