Hühnerstall bauen: Tipps zum Bau und alles zu Kosten, Größe etc.

Wenn du Hühner halten oder züchten willst, brauchst du einen Hühnerstall, um sie darin unterzubringen. Du kannst einen vorgefertigten Bausatz für einen Hühnerstall kaufen oder ihn selbst bauen. Wir versorgen dich mit allen notwendigen Informationen zum Bau eines einfachen Hühnerstalls, der solide ist und dein Budget nicht sprengt.
Wie viel kostet ein Hühnerstall?
Einfache, vorgefertigte Hühnerställe können in der Regel online für 200 bis 300,- erworben werden. Ein gebrauchter Stall ist sogar noch günstiger, allerdings musst du in diesem Fall darauf vertrauen, dass der Vorbesitzer seine Tiere sauber und krankheitsfrei gehalten hat. Am besten überzeugst du dich selbst über den Zustand des Stalls vor Ort. Die bessere Alternative ist der Eigenbau eines einfachen Hühnerstalls, der ebenfalls recht kostengünstig bewerkstelligt werden kann, oder der Kauf eines Bausatzes. Mehr Informationen dazu erhältst du am Ende dieses Beitrags.
Es ist allerdings schwierig, pauschal die Kosten für einen selbst gebauten Hühnerstall zu ermitteln, da er auf deine Größe und Wünsche zugeschnitten ist. Wenn du Paletten und Altholz findest, kannst du natürlich die Kosten senken. Die Beschläge und das Metallgewebe sind die teuersten Teile. Um Geld zu sparen, kannst du örtliche Stellen aufsuchen, die Holz loswerden wollen. Schaue z.B. auf Baustellen in der Umgebung oder erkundige dich im Holzfachhandel, ob Altholz, Abschnitte oder Restholz mit Mängeln günstig zu haben ist.
Ist eine Baugenehmigung notwendig?
Für kleinere Hühnerställe im Garten ist normalerweise keine Baugenehmigung erforderlich. Die maximal zulässige Größe wird jedoch in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. In der Regel gibt es bei maximal 25 m³ umbautem Raum keine Probleme. Du solltest dich dennoch vor dem Bau bei der zuständigen Behörde erkundigen, ob die anvisierte Größe genehmigungsfrei ist.
Achtung: Auch wenn keine Baugenehmigung erforderlich ist, kann der Bau des Hühnerstalls anzeigepflichtig sein. Auskunft hierüber gibt ebenfalls die zuständige Behörde. Falls eine Anzeigepflicht besteht, musst du die Baurechtsbehörde über den Bau informieren, hierfür ist in der Regel ein formloses Schreiben ausreichend.
Der richtige Standort für den Hühnerstall
Der Standort des Stalls auf deinem Grundstück ist wichtig, um die Hygiene im Stall aufrechtzuerhalten und die Tiere selbst zu schützen. Ein Hühnerstall sollte, wenn möglich, auf einem höher gelegenen Teil des Grundstücks gebaut werden, um Überschwemmungen oder die Ansammlung von Regenwasser zu vermeiden. Zudem ist es ratsam, den Stall relativ nah am Haus oder in einem stark frequentierten Bereich des Gartens zu bauen, um unerwünschte Raubtiere, wie z.B. Füchse, abzuschrecken.
Der Stall selbst kann eine sehr einfache Konstruktion sein und sogar vorhandene Strukturen wie einen Gartenschuppen oder eine Hundehütte nutzen. Der Hühnerstall muss lediglich strukturell stabil sein und Nistkästen, Stangen zum Schlafen, Platz für eine Futter- und Wassertränke sowie Lüftungsöffnungen für die Luftzirkulation enthalten.
Wie groß sollte ein Hühnerstall sein?
Ein Huhn schläft und legt seine Eier grundsätzlich in seinem Stall. Hühner sollten zudem einen separaten Auslauf oder Platz im Freien haben. Wenn dieser begrenzt ist, brauchen die Hühner noch mehr Platz im Stall.
Die meisten Hühnerrassen benötigen mindestens 2 m² Platz in einem Stall pro Tier, wenn ein Auslauf im Freien zur Verfügung steht. Das ist allerdings die absolute Untergrenze, wir empfehlen zwischen 3 und 4 m² Platz pro Tier. Für Tiere, die keinen Auslauf im Freien haben, wird ein Platz von 6 bis 8 m² empfohlen.
Überbelegung in einem Hühnerstall kann zu einer Vielzahl von Problemen führen. So führt sie in der Regel dazu, dass sich die Hühner mehr streiten, was bedeutet, dass die Tiere am unteren Ende der Hackordnung wahrscheinlich nur begrenzten Zugang zu Futter und Wasser haben und sogar Verletzungen aufweisen können.
Zu viele Hühner in einem Stall bedeuten auch eine schnellere Ansammlung von Fäkalien und Bakterien. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Parasiten oder Insekten im Stall, die die Tiere krank machen können.
Das geeignete Material für einen Hühnerstall
Es gibt viele verschiedene Materialien, aus denen ein Stall gebaut werden kann, aber einige sind besser als andere. Wir empfehlen die Verwendung von Sperrholz für einen Hühnerstall. Sperrholz ist nicht nur relativ billig, sondern auch haltbar. Wenn du willst, dass das Sperrholz lange hält, musst du es mit Grundierung bzw. Farbe schützen. Außerdem lassen sich in Sperrholz beim Bau eines Hühnerstalls leicht Löcher und Fenster schneiden, damit die Hühner im Stall eine gute Belüftung haben.
Fundament / Schutz vor Raubtieren
Eine der wichtigsten Überlegungen ist, wie man die Hühner vor Raubtieren schützen kann. Zu den größten Bedrohungen gehören
- Füchse,
- Waschbären,
- Marder,
- Hunde und
- Raubvögel.
Um sicherzustellen, dass Raubtiere nicht von unten in den Stall eindringen können, ist es ratsam, dass der Stall 8 bis 10 Zentimeter über dem Boden liegt – oder aber, dass der Stall auf ein solides Fundament gebaut wird. Manche Raubtiere versuchen auch durch die Stalltür in den Hühnerstall einzudringen. Aus diesem Grund brauchst du sichere Verschlüsse an allen Türen und Fenstern.
Schließlich müssen alle Öffnungen in deinem Stall mit einem „Eisenwarengewebe“ abgedeckt werden. Dies ist ein Drahtgeflecht, das aus einem stärkeren Metall als Hühnerdraht besteht.
Hinweis: Hühnerdraht ist dazu gedacht, Hühner auf einen bestimmten Bereich zu beschränken, aber er ist nicht geeignet, um sie vor Raubtieren zu schützen. Ein Falke oder ein Fuchs können den Maschendraht relativ leicht zerreißen.
Der Bau des Hühnerstalls in der Praxis: Die besten Tipps
- Markiere zunächst das Gelände, auf dem der Stall stehen soll, und berücksichtige dabei die Lage zur Sonne (Südlage sorgt für mehr Wärme und Sonnenlicht). Etwaige nahe gelegene Gebäude (willst du den Stall an eine Garage oder Scheune anbauen?) und den Bedarf an einem Auslauf, ob eingezäunt oder nicht. Stelle den Stall und den Auslauf nach Möglichkeit auf einem erhöhten Gelände auf, um Probleme mit Wasser und Schlamm zu vermeiden.
- Entscheide dich für die passende Größe. Vergiss nicht, mindestens eine Tür mit einzuplanen. Die Tür sollte so groß sein, dass du mit den Eiern in der Hand oder einem Korb leicht hinein- und hinausgehen kannst.
- Als Bodenbelag verwenden die meisten Leute einfaches, unbehandeltes Sperrholz mit einer ausreichend tiefen Schicht aus Spänen. Beachte jedoch, dass Holz verrotten und Milben beherbergen kann. Manche Heimwerker nageln Linoleum auf das Holz, weil es so leicht zu reinigen und zu ersetzen ist.
- Überlege, ob du den Hühnerstall zur Eiablage mit Strom versorgen willst: Eine Glühbirne mit geringer Leistung verlängert in den Wintermonaten den Tag und sorgt für eine gleichmäßigere Eierproduktion.
- Stangen zum Aufstallen: Plane den Einbau von Sitzstangen im oberen Teil des Stalls ein, damit die Hühner nachts nicht auf dem Boden schlafen müssen.
- Belüftung des Stalls: 1/5 der gesamten Wandfläche deines Stalls sollte belüftet werden. Für die Luftzirkulation müssen in den Wänden nahe der Decke Öffnungen angebracht werden. Sie sollten höher sein als die Schlafplätze. Alle Öffnungen sollten mit Draht abgedeckt werden, der sicher befestigt ist, damit Raubtiere nicht eindringen können.
Einen Hühnerstall als Bausatz kaufen
Falls du angesichts der vielen zu beachtenden Punkte beim Bau eines Hühnerstalls nun etwas der Mut verlassen hat, so empfehlen wir einen hochwertigen und leicht zu montierenden Bausatz aus unserem Onlineshop. Haushaltsübliches Werkzeug ist dazu völlig ausreichend, sodass du deinen Traum-Hühnerstall in nur wenigen Arbeitsschritten selbst zusammenbauen kannst.
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Titelbild: ©iStock/DebraMillet
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock/Jpr03; Bild 2: ©iStock/Sonja Filitz; Bild 3: ©Gartenhaus.com




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