Grabbepflanzung: winterhart und ganzjährig pflegeleicht

Du wünschst dir eine leichte Anleitung, guten Rat, praktische Tipps und bewährte Tricks zum Thema „Grabbepflanzung winterhart“? Die liefern wir mit diesem Beitrag. Wir erklären, was bei der Erstbepflanzung eines Grabs zu beachten ist. Außerdem erfährst du von uns, welche Pflanzen sich zur Grabbepflanzung besonders gut eignen, pflegeleicht sind und das Grab sogar ganzjährig schmücken.
Bevor du gleich eine Anleitung zur ersten Grabbepflanzung und zur anschließenden Pflege einer bepflanzten Grabstätte bekommst, wollen wir einen Blick auf die Geschichte der Grabbepflanzung werfen:
Grabbeigabe und Grabschmuck sind traditionell Zeichen von Liebe und Ehrerbietung den Toten gegenüber
Seit Tausenden von Jahren schmücken die Menschen die Gräber ihrer verstorbenen Freunde und Verwandten, um die eigene Liebe auszudrücken und die Toten zu ehren. Auf die bislang frühesten Belege für pflanzliche Beigaben im Grab und Grabschmuck stießen Archäologen im Karmelgebirge in Israel. Einige der bis zu 13.700 Jahre alten Gräber in der Rakefet-Höhle wiesen eine dünne Schicht versteinerten Schlamms auf, in dem die Forscher zahlreiche Abdrücke und Relikte von Pflanzen entdeckten. Bei näherer Untersuchung ließen sich Salbei (Salvia judaica) und verschiedene Rachenblütler identifizieren – Pflanzen, deren Familien den Wissenschaftlern zufolge in der Gegend heimisch seien und von denen die meisten angenehm stark dufteten. Außerdem würden sie im Frühjahr bunt blühen. Schon damals, so erklärten die Forscher ihre Funde, seien Blumen offenbar ein fester Bestandteil der Begräbnisrituale dieser Menschen gewesen.
Grabbepflanzung ist nicht nur für die Toten
Inzwischen gehören Pflanzen als Grabbeigabe und Grabschmuck nicht nur zum Ritual Begräbnis selbst, sondern oft wird die Grabstätte anschließend dauerhaft bepflanzt. Noch immer steht die Grabbepflanzung für Liebe und Ehrerbietung den Toten gegenüber. Zugleich spenden das regelmäßige Bepflanzen und Pflegen der letzten Ruhestätte den Hinterbliebenen auch Trost. Denn sie bekommen Gelegenheit, sich an die Verstorbenen zu erinnern. Nicht selten ist die Gartenarbeit am Grab mit Zwiegesprächen verbunden, die die Lebenden mit ihren Toten führen. Die Grabstätte wird so zu einem Ort der Begegnung zwischen Leben und Tod – sie sollte daher so gestaltet, dass sie beide wie eine Brücke verbindet.
Grabbepflanzung: Das solltest du bei der Erstbepflanzung eines Grabes beachten
Das Bepflanzen eines Grabes eröffnet den Hinterbliebenen der Verstorbenen die Chance, sich mit diesen zu verbinden. Lässt sich kein konkreter Wunsch oder Auftrag des verstorbenen Menschen erfüllen, weil es diesen nicht gibt, solltest du den verlorenen Menschen, sein Wesen und seine Vorlieben, in den Plan zur Grabbepflanzung einfließen lassen.
Unser Tipp: Fragst du dich, was der Mensch, dessen Grab du bepflanzen willst, liebte. Hatte er einen Lieblingsort, eine Lieblingspflanze, eine Lieblingsfarbe? Lässt sich die geliebte Atmosphäre mit der Grabbepflanzung einfangen? Bedenke auch, wie häufig du das Grab besuchst und wie viel Aufwand du betreiben willst und kannst, um die Grabbepflanzung zu hegen und zu pflegen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die erste Grabbepflanzung?
Urnengräber kannst du direkt nach der Beisetzung bepflanzen. Anders ist es bei Erdbestattungen. Der dabei ausgehobene Boden ist locker und somit voluminöser als das umliegende, natürlich verfestigte Erdreich. Auch der Sarg selbst nimmt Raum im Grab ein. So ergibt sich nach der Beisetzung ein Mehr an Erde, das zu einem Grabhügel aufgehäuft wird. Der sackt unter dem Einfluss von Wind und Wetter erst mit der Zeit nach unten. Wie mit dem Aufstellen eines Grabsteins solltest du deshalb auch mit der ersten Grabbepflanzung warten, bis das Erdreich sich wieder gesetzt hat. Das kann je nach Bodenart zwischen einem halben Jahr und anderthalb Jahren dauern.
Unser Tipp: Frage am besten die Friedhofsverwaltung nach dem richtigen Zeitpunkt für die erste Bepflanzung des Grabes! Oft wird geraten, einen Winter nach der Erdbestattung abzuwarten – der Frühling bietet sich dann für die Erstbepflanzung an.
Welche Erde eignet sich gut zur Grabbepflanzung?
Die Erde, in die du die erste Grabbepflanzung setzt, sollte möglichst frisch sein. Außerdem sollte sie deiner Grabbepflanzung reichlich Nährstoffe spenden und Feuchtigkeit gut halten können. Außerdem wirkt auf der vergleichsweise kleinen Grabfläche feine Erde optisch ruhiger als grob strukturierte.
Unser Tipp: Die Schicht aus frischer Erde sollte etwa zwanzig Zentimeter hoch sein. Falls du dafür alte Erde entfernen musst, darf die auf den meisten Friedhöfen in dafür vorgesehene Container.
Was sind die wichtigsten Gartenwerkzeuge für die Grabbepflanzung winterhart?
Auch wenn die Grabfläche klein ist, brauchen Sie zur Grabbepflanzung die richtigen Gartenwerkzeuge, zum Beispiel einen Spaten, einen Rechen, eine Harke, eine Hacke oder Spitzhacke.
Unser Tipp: Eine Grundausstattung, wie wir dir in unserem Beitrag „Die wichtigsten Gartengeräte, die du zum Gärtnern brauchst“ vorstellen, ist ratsam. Je nach Friedhofsanlage kannst du auch eine Aufbewahrungsmöglichkeit für deine Gartengeräte aufstellen. Schaue dazu am besten in unseren Onlineshop: Dort findest du auch kleine Gartenschränke und Geräteschuppen.
Wann stehen welche Gartenarbeiten auf dem Grab an?
- Im Herbst solltest du das Grab möglichst von herabgefallenem Laub befreien. Auch Zweige solltest du dann entfernen.
- Im Winter hast du recht wenig zu tun: Je nach den aktuellen Witterungsverhältnissen sind dann nur immergrüne Grabpflanzen zu gießen.
- Der Frühling beschert mehr Arbeit: Der Boden freut sich dann über deine Zuwendung ebenso wie das Grünzeug. Letzteres braucht jetzt vor allem Anschub beim Wachsen – mit geeignetem Dünger. Kleine Gehölze solltest du ausdünnen (auslichten) und in Form stutzen.
- Im Sommer ist die Versorgung der Grabbepflanzung mit Nährstoffen und Feuchtigkeit angesagt.
Grabbepflanzung: wechselnd oder dauerhaft
Selbstverständlich kannst du die Grabbepflanzung gestalten, wie der verstorbene Mensch es schön fand und/oder du es schön findest. Grundsätzlich hast du dabei die Wahl zwischen einer
- wechselnden
- oder dauerhaften
Grabbepflanzung.
Der Vorteil der dauerhaften gegenüber der wechselnden Grabbepflanzung ist, dass du sie nur einmal planst und pflanzt. Sie gedeiht dann bestenfalls für mehrere Jahre und braucht nur deine Pflege. Der Aufwand (Gartenarbeit, Zeit, Kosten) ist also geringer als der, den du mit einer wechselnden Grabbepflanzung hättest. Dauerhaft heißt damit auch, dass die Grabbepflanzung winterhart ist.
Die besten Pflanzen zur dauerhaften Grabbepflanzung winterhart
Grundsätzlich sind Pflanzen, die langsam wachsen, zur Grabbepflanzung zu empfehlen. Sie verursachen weniger Pflegeaufwand als schnellwüchsige. Unbedingt beachten solltest du auch die natürlichen Gegebenheiten vor Ort:
- Wie viel Licht fällt auf die zu gestaltende Grabfläche?
- Wie ist die Qualität vom Boden?
- Gibt es Bäume in der Nähe, deren Wurzeln die Grabbepflanzung winterhart unterirdisch bedrängen könnten?
Pflanze möglichst nur Pflanzen aufs Grab, die sich unter den gegebenen Standortbedingungen gut entwickeln. Auch hier hilft ein Gespräch mit den vor Ort arbeitenden Friedhofsgärtnern, die sich dort gut auskennen.
Unser Tipp: Frage diese auch, ob es auf dem Friedhof Probleme mit Kaninchen, Wühlmäusen oder Schnecken gibt. Letztere beispielsweise sind für ihre Vorliebe für Studentenblumen und Chrysanthemen bekannt – diese solltest du also besser nicht aufs Grab pflanzen.
Bewährt haben sich sogenannte Bodendecker zur Grabbepflanzung. Die gibt es in großer Auswahl, sowohl für sonnige als auch für halbschattige Standorte. Viele von ihnen zählen zu den immergrünen Pflanzen – sie verleihen dem Grab auch im grauen Herbst und Winter einen Hauch Farbe.
Geeignet sind Efeu, Weißbunte Kriechspindel, Kleines Immergrün und viele andere mehr. Lies dazu auch unseren Beitrag „Blumenbeet winterhart anlegen: Mit 14 Tipps zum winterfesten Gartenbeet„.
Noch bunter wird die Grabbepflanzung, wenn du dazu Pflanzen nimmst, die auch im Winter mit Farbe bestechen. Schaue dazu unbedingt in unseren Beitrag „21 bunte Pflanzen winterhart: So wird der Winter im Garten farbenfroh!„, in dem wir beliebte Winterblüher vorstellen. Der eine oder andere passt sicher auch aufs Grab.
Anleitung zur Grabbepflanzung: winterhart und ganzjährig pflegeleicht
Mit der folgenden Anleitung gelingt eine Grabbepflanzung winterhart und ganzjährig pflegeleicht:
- Grenze die Grabfläche klar ein. Das gelingt mit einem Zwerggehölz wie Japanischer Ahorn, Eibe oder Buchsbaum. Auch Rosmarin oder Thymian machen sich gut. Pflanze das Rahmengehölz rund um die zu gestaltende Grabfläche und beziehe den Grabstein dabei mit ein.
- Bedecke die Grabfläche dann mit einem immergrünen und bestenfalls im Winter blühenden Bodendecker. Lasse dabei gegebenenfalls eine Aussparung in der Mitte.
- Die gegebenenfalls in der Mitte gelassene Aussparung kannst du saisonal mit Blühpflanzen und Kräutern bepflanzen.
Saisonale Grabbepflanzung und Grabbepflanzung winterhart
Zur saisonalen Grabbepflanzung eignen sich:
- Frühling: Hornveilchen, Tausendschönchen, Vergissmeinnicht, Anemonen, Ranunkeln, Tulpen, Osterglocken
- Sommer: Begonien, Salbei, Schneegestöber
- Herbst: Erika (Heidekraut), Chrysanthemen, Alpenveilchen
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Titelbild: ©iStock/Claudiad
Artikelbilder: Bild 1-3: ©iStock/emer1940; Bild 4: ©iStock/photohomepage; Bild 5-8: ©iStock/emer1940









4 Kommentare zu “Grabbepflanzung: winterhart und ganzjährig pflegeleicht”
Liebe Frau Stava,
geeignet sind Efeu, Weißbunte Kriechspindel, Kleines Immergrün und viele andere mehr. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag „Blumenbeet winterhart anlegen: Mit 14 Tipps zum winterfesten Gartenbeet„. Herzliche Grüße Ihre GartenHaus GmbH
Guten Abend ! Ich bin am Überlegen, welche Begrünung ich für das Grab meines Mannes wählen soll.
Sie sollte winterhart, mehrjährig, unkompliziert und nach Möglichkeit blühend sein !
Gibt es da passende Bodendecker ?
Es handelt sich um ein normales Sarggrab.
Die Grabstelle ist sonnig.
Liebe Grüße, Monika Stava
Liebe Frau Hardock,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Es freut uns sehr, dass wir Ihnen mit unserem Beitrag weiterhelfen konnten.
Herzliche Grüße
Ihre GartenHaus GmbH
Dankeschön, das Video hat mir für jede Jahreszeit einige Tipps gegeben. Vor allem wieviel cm Graberde eingefüllt werden sollte usw.
Vielen Dank
MfG I. Hardock