Garten mulchen: So gehts einfach und richtig

Garten richtig mulchen

Wir erklären Ihnen hier das Mulchen als ein Verfahren, das Sie im Garten nachhaltig einsetzen können, um auf ganz natürlichem Weg zu düngen. Wir stellen vor, wie Sie richtig im Garten mulchen, welche Materialien Sie zum Mulchen einsetzen können und wann der beste Zeitpunkt dafür ist.

Garten mulchen: natürlicher Dünger für Ihre Pflanzen

Wohin Sie auch schauen, in der Natur ist das Mulchen Teil des natürlichen Kreislaufs: Nehmen wir als Beispiel eine Baumgruppe! Im Herbst lassen die Laubbäume ihr Blätterkleid auf den Boden fallen, sodass sich zu ihren Füßen ein Teppich aus Laub bildet. Handelt es sich um Obstbäume, fällt auch die eine oder andere Frucht herunter und mischt sich mit den Blättern. Der Laubteppich hat genug Luft, sprich: Sauerstoff, gepolstert, um unzählige Tierchen und Pilze zu behausen, die ihn nach und nach zersetzen. Niederschläge lösen Nährstoffe aus den Blättern und Früchten, die wie ein Naturdünger für den Boden darunter wirken.

Der Baum schafft sich somit einen nährstoffreichen Boden als Grundlage für seine eigene Versorgung. Die Mulchschicht sorgt aber auch dafür, dass unter den Bäumen keine Pflanzen heranwachsen, die sich zu ernsthaften Nährstoffkonkurrenten entwickeln und den Bäumen ihren Platz an der Sonne streitig machen. Außerdem verhindert die Schicht aus Mulch, dass der Boden Wind und Wetter ungeschützt ausgesetzt ist.

Im Gegenteil: Im Mulch wird Feuchtigkeit gespeichert, die den Boden darunter vorm Austrocknen, Auswaschen oder vor Frost bewahrt. Je kleiner die Blattteile infolge der natürlichen Verrottung mit der Zeit werden, desto dichter wird die Mulchschicht, bis sie selbst die oberste Schicht des Bodens bildet – und der Kreislauf von Neuem beginnt.

Hände voller Erde im Garten
Vor dem Gießen lohnt es sich, die Wasserspeicherkapazität der Erde zu erhöhen.

Garten mulchen: Warum? Darum ist’s wichtig!

Der Mensch hat sich das natürliche Mulchen längst zur Methode gemacht, um in Garten und Feld Böden gezielt zu bedecken und so deren sogenannte Gare zu erhalten. Der Begriff Bodengare meint den Idealzustand fruchtbaren Bodens als Summe optimaler physikalischer, chemischer und biologischer Qualität. Mulch erfüllt drei Aufgaben:

  1. Mulch hat eine Schutzfunktion: Bei heißem Wetter kühlt Mulch den Boden. Er speichert die tagsüber ausgestrahlte Sonnenwärme. Damit verlängert sich die Vegetationszeit für die dort wachsenden Pflanzen. Auch der Feuchtigkeitsverlust des Bodens wird dank Mulch verringert. Starker Regen verschlammt den Boden weniger und einem Auswaschen seiner Nährstoffe wird ebenso entgegengewirkt. Das Mulchen verhindert zudem Bodenerosion bei starkem Wind.
  2. Mulch sorgt für Nährstoffeintrag: Wie eingangs beschrieben, wird die Mulchschicht nach und nach kompostiert, wobei Humus entsteht, der als natürlicher Dünger wirkt. Regenwürmer transportieren den Mulch zum Beispiel in tiefere Bodenschichten.
  3. Mulch stoppt wilden Unkrautwuchs: Weil die Mulchschicht kaum Licht zum Boden lässt, hat Unkraut keine Chance, zu gedeihen.
    Gerade die zuletzt genannte Aufgabe ist der Grund dafür, dass das Mulchen als Methode zur optischen Gestaltung von Flächen in Gärten und Parks besonders beliebt ist. Denn mit einer von Menschenhand aufgebrachten Mulchschicht bleiben diese unkrautfrei. So hat sich das Mulchen beispielsweise auch auf den Flächen bewährt, wo Spielgeräte aufgestellt werden. Die Mulchschicht hält dort nicht nur die Spielfläche unkrautfrei, sondern dient auch als sichere Schicht, um den Aufprall der Kinder bei kleinen Stürzen abzupuffern. In unserem Onlineshop finden Sie eine große Auswahl an Spielgeräten für den Garten, schauen Sie gerne mal rein!

Garten mulchen: Wie? So geht’s richtig!

Damit Sie in Ihrem Garten richtig mulchen, sollten Sie wissen, dass es dabei darauf ankommt, was auf dem Boden wachsen soll, den Sie mulchen. Grundsätzlich können Sie in Ihrem Garten sowohl Beete mit Zierpflanzen als auch Gemüsepflanzen und Rasenflächen sowie Flächen unter Bäumen und Sträuchern mulchen.

10 Tipps und Tricks zum richtigen Mulchen

  1. Manche Gemüsepflanzen, darunter Möhren, Zwiebeln und viele Salatsorten, vertragen keinen Rindenmulch.
  2. Mulch können Sie entweder als Fertigprodukt kaufen, zum Beispiel Pinienmulch oder Rindenmulch (Kiefer, Douglasie, Fichte), oder Sie machen ihn aus Ihren Gartenabfällen selbst. Dazu eignet sich Grünschnitt, der im Garten anfällt.
  3. Eine wirkungsvolle Mulchschicht sollte sieben bis zehn Zentimeter stark sein.
  4. Möchten Sie sehr große Grünflächen mulchen, lässt sich das mit einem sogenannten Mulchmäher machen, der den Grasschnitt gleich wieder verstreut und so den Rasen direkt mulcht.
  5. Ein Mulchbeet können Sie nur dann hacken, wenn Sie die gegebenenfalls vorhandene Mulchschicht zuvor abtragen.
  6. Mulch gehört nur auf lockeren Boden. Auf schwerem Lehmboden zum Beispiel beeinträchtigt er die Bodenerwärmung.
  7. Mitunter lockt der Mulch Schleckermäuler wie Schnecken an, die dann auch umstehende Nutz- und Zierpflanzen befallen können. Schnecken mögen besonders gerne frischen Grünschnitt. Deshalb sollte dieser erst angetrocknet werden, bevor er als Mulch zum Einsatz kommt.
  8. Flächendeckender Mulch auf Böschungen, Bachufern, Straßenbegleitflächen oder Wiesen vernichtet den Lebensraum von Insekten, Schmetterlingsraupen, Schnecken, Fröschen, Schlangen, Eidechsen sowie bodenbrütenden Vögeln.
  9. Unter Zier- und Obstgehölzen kann Herbstlaub als Mulch einfach liegenbleiben.
  10. Liegengebliebenes Mulchmaterial kann zur Überdüngung des Bodens führen.

Garten mulchen mit Rindermulch

Garten mulchen: Wann? Jetzt passt’s!

Grundsätzlich gilt, dass der Boden das ganze Jahr über bedeckt sein sollte. Daher gibt es keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt fürs Mulchen. Vielmehr kommt’s darauf an, was im Garten gemulcht werden soll: Rasen beispielsweise mulchen Sie am besten, wenn das Wetter trocken ist. Mähen Sie den Rasen dann zwei Mal in der Woche. Und Erdbeeren könne Sie mulchen, wenn die Pflanzen blühen, spätestens aber dann, wenn sich die ersten Früchte zeigen.

Garten mulchen: Womit? Damit geht’s!

Zum Mulchen eignen sich die unterschiedlichsten Materialien. Welches zum Einsatz kommt, das hängt von

  • der Bodenbeschaffenheit,
  • der Art der Bepflanzung
  • und der Aufgabe ab, die der Mulch erfüllen soll.

Zu bewährten Mulchmaterialien gehören:

Organische Materialien zum Mulchen:

Grünschnitt: Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um alles, was Sie an Grünzeug im Garten abschneiden (Blattgrün, Äste) und zum Beispiel mit einem Häcksler zu Mulch zerkleinern. Grünschnitt ist stickstoffhaltig, er passt gut unter Ziersträucher. Aufgrund seiner hohen Feuchte fault Grünschnitt jedoch leicht. Um dem entgegenzuwirken, können Sie reinem Grünschnitt kohlenstoffhaltiges Stroh oder Laub untermischen. Aber: Grünschnitt kann unerwünschte Samen oder Pilze enthalten.

Kompost aus Holzlatten

Mist, Kompost: Mist und Kompost sind stickstoffhaltig und eignen sich eher zum Mischen. Aber: Reifer Kompost gilt nicht mehr als Mulch, sondern als Humus.

Stroh, Laub: Stroh und Laub sind kohlenstoffhaltig. Als Mulch eignen sich die puren Materialien für Gehölze und Bäume. Auch bei Erdbeeren hat sich Stroh als Mulch bestens bewährt. Es erschwert auch Schnecken den Weg zu den köstlichen Sommerfrüchten. Aber: In Stroh können Pestizide stecken und Laub, insbesondere von Straßenbäumen, enthält oft Schwermetalle.

Rindenmulch: Mulch aus Baumrinde ist kohlenstoffhaltig. Für Beete mit Stauden und unter Sträuchern ist Rindenmulch beliebt, ganz besonders, wenn er aus zerkleinerter Rinde von Nadelbäumen, in der Regel Fichten, besteht. Denn Rindenmulch gegen Unkraut wirkt besonders zuverlässig. Aber: Sie sollten Rindenmulch mindestens drei Monate lagern, damit seine phytotoxisch wirksamen Inhaltsstoffe, darunter Gerbstoffe und Tannine währenddessen abgebaut werden.

Kokosmatten als Mulchschicht passen bestens zu flach wurzelnden Blaubeeren, Preiselbeeren, Kiwis und Holunder sowie zu Zierpflanzen wie Geißblatt und Heckenkirsche. Die drei bis fünf Zentimeter dicken Kokosmatten können Sie leicht mit der Gartenschere zuschneiden. Alternativ zu den Matten gibt’s runde, geschlitzte Mulchscheiben, die Sie wie einen Kragen um den Stamm oder den Strauchfuß platzieren. Nach zwei, drei Jahren hat Kokosmulch ausgedient, Reste können kompostiert werden.

Sägespäne: Sägespäne sind sehr kohlenstoffhaltig, aber schwer zersetzbar.

Natürliches anorganisches Material zum Mulchen

Garten optisch vergrößern mit Kies und Pflanzen

  • Kies oder Schotter eignen sich als natürliches Mulchmaterial für Wege oder Stellplätze. Aber: Als vermeintlich pflegeleichte Alternative zu Grünflächen pflastern Sie damit aber den natürlichen Lebensraum von Insekten & Co. zu.
  • Gesteinsmehl und Kalk kommen nur zum Düngen zum Einsatz.

Künstliches Mulchmaterial

Vor allem in Gemüsekulturen und unter Topf- und Containerpflanzen kommen mitunter biologisch abbaubare Folien aus Papier oder Maisstärke zum Einsatz. Sie verrotten innerhalb weniger Monate und eignen sich daher am besten für kurzfristige Einsätze, zum Beispiel bei Gurken und Kürbissen, die auf warmem und zugleich recht feuchtem Boden gut gedeihen. Aber: Auch wenn der Feuchtigkeitsverlust unter solcher Folie klein ist, so gelangt häufig auch kaum Luft in den Boden. Unter schwarzer Folie wird’s besonders warm. Bei Vliesen zirkuliert zwar mehr Luft, dafür sind sie aber auch lichtdurchlässiger.

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Titelbild: ©iStock/ronstik
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock/Achim Prill; Bild 2: ©iStock/cjp; Bild 3: ©pixabay/Antranias; Bild 4: ©iStock/LeeYiuTung

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